GEDICHTE

Erwin Einzingers Gedichte haben eine sinnliche Präsenz und eine unmittelbare Frische, wie sie in der heutigen Lyrik selten geworden sind.

Was liegt uns vor? Zunächst einmal eine Welt ohne Zusammenhang, tausendfacheinzelnes, Vereinzeltes »Fasern, Reste eines Vermuteten Ganzen, über das jeder etwas anderes / Zu verkünden hätte, würde man danach fragen<<. Aber irgendwie rücken dieTeile zusammen, lehnen sich eines ans andere; stützen sich, fallen wieder auseinander: und sind jetzt ein Bild  Einzingers zeigen Sprünge, Brüche, haben das Flüchtige von Wolken und doch zugleich die Entschlossenheit des freien Falls. Es sind Balladen von einem, der auszog, das Fürchten zu verlernen. Bisweilen singt er wie Kinder im Dunkeln, trotzig, mutwillig auch, schließlich beherzt. Das Leben ist nicht zu fassen, aber das ist kein Grund zur Fassungslosigkeit.